Am Freitag, den 11.11.22 besuchte die neuapostolische Gemeinde Wuppertal-Elberfeld die griechisch-orthodoxe Gemeinde am Uellendahl. Erzpriester Eleftherios Argyropoulos empfing die ca. 20 Besucher im Eingangsraum des Kirchengebäudes Uellendahler Str. 407. Das Gebäude wurde der griechisch-orthodoxen Kirche im Jahre 1967 zur Verfügung gestellt. Zuvor gehörte es dem evangelischem Gemeindezentrum Uellendahl.
Im Eingangsbereich erklärte Erzpriester Argyropoulos die erste Ikone der „lebensspendenden Quelle“. Hier wird deutlich, dass für die gesamte Schöpfung gebetet wird. Ein Ausschnitt der Stadt Wuppertal wird rechts von dem Heiligen Laurentius gehalten und links von dem Apostel Andreas (Schutzpatron Europas).
Nach dem Eingangsbereich waren die Besucher von der Farbenpracht des Kirchenschiffs überwältigt. Zu den Gottesdiensten finden sich aktuell rund 200 Gläubige in diesem Raum ein. Da es nicht so viele Sitzplätze gibt, stehen die meisten Gläubigen während des Gottesdienstes, welcher in der Regel ca. 3 Stunden dauert. Zu den christlichen Hochfesten, wie Weihnachten und Ostern findet der Gottesdienst im Freien statt, an dem bis zu 1000 Besucher teilnehmen.
Erzpriester erläutert die Wichtigkeit der Bilder
Das Kirchenschiff wird von 6 eindrucksvollen Bildern umrahmt, die insgesamt den Kreuzweg darstellen. So wird im ersten Bild die Weihnachtsgeschichte mit der Geburt Jesu dargestellt. Das zweite Bild zeigt Jesus mit seinen Eltern im Tempel, wo er dem Priester Simeon gezeigt wird. Das dritte Bild schildert die Taufe Jesu. Bei dem vierten Bild wird die Kreuzigung dargestellt. Hier sieht man auch die beiden Schächer am Kreuz, wo der reuige Schächer von einem Engel den Siegeskranz erhält, während der lästernde Schächer von einer Teufelsgestalt gewürgt wird. Unter dem Kreuz tut sich die Erde auf, sodass selbst die Gräber offen sind, wie im Evangelium beschrieben wird. Das sechste Bild schildert die Auferstehung Jesu und im siebten Bild sehen wir die Himmelfahrt Jesu.
Erzpriester Argyroloulos schilderte, wie wichtig die Bilder für die Kirche sind und waren. Da damals viele Gläubige nicht lesen konnten, bzw. es auch nicht viele Bücher gab, wurden die biblischen Geschichten anhand der Bilder erläutert. So konnte der Glaube geformt werden. Auch heute haben diese Bilder eine lehrende und glaubensfördernde Bedeutung.
Im vorderen Bereich befindet sich der Altarraum, dessen Zutritt nur den Priestern gestattet ist. Hier befindet sich auch der Altar, auf dem sich neben der Heiligen Schrift auch das Tabernakel befindet. An der Decke ist die für die griechisch-orthodoxen Kirche symbolische Kuppel erkennbar.
Vorsteher übergibt ein Adventsgesteck
Priester Thomas Oertel, Vorsteher der besuchenden Gemeinde Wuppertal-Elberfeld der neuapostolischen Kirche überreichte dem Gastgeber ein Adventsgesteck mit einer Kerze. Sie symbolisiert das gemeinsame Licht des Glaubens. Dann wurde der Staffelstab überreicht, welcher mit Schriften und Karten der bisherigen Staffel-Gemeinden bereits geschmückt ist. Zwei Gedanken verband Erzpriester Argyropoulos mit diesem Stab. Als die Juden aus Ägypten auszogen, wurden sie sehr schnell ungläubig. Dann kamen sie durch ein Tal mit Schlangen und viele wurden gebissen und starben. Mose richtete im Auftrage Gottes eine Schlange an einem Stab auf. Wer gebissen wurde und dann zu dem Stab aufschaute und betete, wurde gesund. Dieser Stab war ein Vorreiter des späteren Kreuzes Jesu. Der zweite Gedanke behandelt die Begebenheit, als Abraham von drei Männern besucht wurde. Diese drei Männer ließen ihre drei Stäbe als Geschenke liegen. Sein Neffe Lot steckte diese Stäbe nach der Errettung aus Sodom und Gomorra in den Boden und die Stäbe wurden wieder zu Bäumen. Aus diesem Holz ist später das Kreuz geschlagen worden.
Zum Schluss wurde die neue zu besuchende Gemeinde aus der Lostrommel gezogen. Dies ist die evangelische Gemeinde Unterbarmen-Süd. Die griechisch-orthodoxe Gemeinde wird im kommenden Monat dann die evangelische Gemeinde Unterbarmen-Süd besuchen. Zum Abschluss wurden einige griechische Spezialitäten mit Getränken und griechischem Wein gereicht. Die versammelten Gläubigen beider Konfessionen hatten hierbei noch ausgiebig Gelegenheit sich zu unterhalten und besser kennenzulernen. Ein für alle Beteiligten freudiger und bereichernder Abend mit gelungener Ökumene.
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